Nun ist es soweit ... ich mach mich auf die Socken um meinen Entschluss Wirklichkeit werden zu lassen und das "Leben an den Eiern zu packen"...

Samstag, Februar 20, 2010

Südinsel

Mittwoch:
Um 6 Uhr morgens klingelte endlich der Wecker. Eine der schlimmsten Nächte seit ich in NZ bin, neigte sich schliesslich dem Ende zu. Nachdem mich am Vorabend mal wieder die altbekannte Schlaflosigkeit gequält hatte (obwohl ich den ganzen Tag durch Wellingtons Museum gelatscht bin und einen ziemlich lustigen film über "Chris Waitts Fehler in seinem Sexualleben" gesehen hatte) und ich schon seit Stunden genervt vom Partykrach im Nachbarhaus war, hatte ich nun um 12 endlich das Licht ausgemacht.

Mein Versuch einzuschlafen wurde unterbrochen als 2 der 3 anderen Dorfmitbewohner (Kerle) das Licht wieder anmachten um sich bettfertig zu machen. Wenn's dabei geblieben wäre, hätt ichs ja noch verkraftet. Bliebs aber nicht, denn plötzlich roch ich eine Mischung aus Alkohol, Schweiss und Gras. Wer etwas kreativ ist, stellt sich folgendes vor: eine schweißlich-scheußlich grün-gelbe Dampfwolke, die aus dem Bett unter mir langsam gen Decke steigt. Summasummarum in meine Richtung also.

Das hat mich dann doch schon ein klitzekleines bisschen mehr gestört. Aber wie's im Leben so läuft, kam es noch schlimmer. Das Drogenopfer unter mir hat es dann mit Mühe geschafft, das Fenster zuzumachen und ich hatte Hoffnung, dass er endlich ruhig und still liegen würde. Pustekuchen. der Otto wurde nun plötzlich von Niesanfällen gequaelt (8 mal hintereinander - laut und deftig und, leider, rotzig). ich fragte mich, ob dies nun daran liegt, dass er das Fenster zugemacht hat und nun seinen eigenen Gestank nicht verträgt, oder ob er gegen das allergisch is, was er vorher zu sich genommen hatte.

Naja, diese Gedanken machten es leider nicht einfacher, Schlaf zu finden. Irgendwann jedoch schrak ich plötzlich aus dem Halbschlaf hoch, als die Tür vom 4. Mann geknallt wurde, gefolgt von Licht an, Licht aus. Ich hatte gehofft, es sei vllt schon um 4, also nur noch 2 Stunden Gestank, nein, es war um 2!

Nun, um der Sache noch die Krone aufzusetzen und treu dem Motto: aller guten Dinge sind Schnarch, fing nun unser Drogenopfer Otto-Rulf unter mir, na, wer hatts erraten? genau! an zu schnarchen. Whhhoooohooo! Wenn dann richtig, dafür bin ich ja hier, oder wars nich so? Um 6 dann erlösend der Alarm. Waschraum - zurück ins Zimmer - Luft angehalten, gezwungenermaßen (wieder für die Bildlichen: Die Fenster waren beschlagen).

Frühstück und zur Bushaltestelle. Der Moprgen über Welly tauchte alles in rosig rote Wolken und Häuserwände. Dieser wunderschöne Anblick weckte Hoffnungen in Klein-Franzi, dass das Schlimmste nun hinter ihr lag. Doch, wie so oft, sie hatte sich zu früh gefreut. Ihr Bus fing an zu brennen.
Was?
Was "was?"? Ja, brennen. qualmen. schwarzer Rauch, stinkig (mal ne andre Nuance zumindest als der Muff die Nacht über, Abwechslung, hey!) der aus dem Hintern des Busses kam. Raus aus dem Bus, auf den nächsten gewartet. Zum Shuttle für die Fähre. Im Shuttle wurden wir von nem lustigen Maoribusfahrer willkommen am Bord und in der grossen Familie geheissen. Welche Familie? "We're all god's children! Praise the Lord! hallelujah!". Und ab ging die Post.

Am Hafen hab ich dann endlich Melli wiedergetroffen und dann ihre Eltern kennengelernt. Die Überfahrt verbrachten wir dann schwatzend zu, all den Redebedarf aufholend. In Picton gabs dann ein paar Probleme, ihre Eltern zu finden, oder sie uns, aber am Ende war alles gut. Wir fuhren bis nach Motueka und haben in einem Motel übernachtet. 2 Nächte. Und ich brauchte nichts dafür bezahlen :) Fand ich voll lieb :)

Am Nächsten Tag gings dann hoch zum nördlichsten Punkt der Südinsel, dem Farewell Cape. Es hatte die ganze Zeit geregnet, als wir dann da waren, hatte es endlich aufgehört, war halt nur total verhangen, schade um die Fotos, wirkt halt nich so gut, das ewige Grau. Aber auf dem Rückweg! Endlich kam die Sonne raus, und das war ganz günstig, nämlich gerade als wir zu den klarsten Frischwasserseen der Welt oder zumindest der südlichen Hemisphäre oder zumindest NZs kamen. Supertoll und wunderschön! Echt eindrucksvoll klares Wasser. Joa ...

Hab dann abends noch mal versucht ne wwoofing farm zu finden, hatte am Vorabend schon nen haufen angerufen und nur Absagen bekommen. Hatte dann Erfolg, werde Montag anfangen, 2 Wochen, während ich auf Melli warte, die noch ne runde mit ihren Elten reist und dann wieder hoch kommt, und dann wollen wir zusammen arbeiten. Also irgendwas im bereich seasonal work. Fruit picking./ packing.

Eigentlich hatte ich gehofft, dass Jomar jetzt das WE schon hier in Nelson ankommt, aber der is bei anderen Freunden in Wanganui hängengeblieben, und kommt Montag oder Dienstag, wenn ich dann schon weider raus aus der Stadt an sich bin und wwoofe. Naja, so is das.

Ja, und jetzt bin ich also in Nelson für 3 Tage und mach mir nen Bunten, gucke zu, wie mein Geld schwindet, halte mich davon ab, zu viel auszugeben und in Shops zu gehen, und verbring die meiste Zeit mit durch die stadt spazieren, in all den Parks sitzen und lesen, Musik hören, Tagebuch schreiben und ja ... so siehts aus ... wär schon cool, jemanden mit hier zu haben grade, das Hostel ist etwas grösser und weitläufig, da schafft man es irgendwie nich, nen Kontakt zu machen. Ich zumindest nich. Is irgendwie der wurm drin ...

Naja, das wars erstmal wieder ...
cheers

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